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DIE LEBENSGESCHICHTE VON GUSTAV GENSCHOW

Hinter jeder Erfolgsgeschichte steht ein innovativer und aktiver Gründergeist! Die Marke GECO blickt heute auf über 130 Jahre Expertise im Bereich Sport- und Jagdmunition zurück. In der Zeit wurde ein kleiner Händler mit Start-Up-Mentalität zielsicher zu einer weltbekannten Marke. Stets von dem Leitgedanken geprägt:

"Mit Qualität für Jagd und Sport zu dienen."

Zum 160. Geburtstag des Gründervaters möchten wir von GECO den Namensgeber ehren und seine bewegende Lebensgeschichte, sowie die seines Unternehmens, mit der Welt teilen.

25. Mai 1862

Am 25. Mai 1862 erblickte im östlichen Stralsund der Gründer Karl Gustav Adolf Genschow das Licht der Welt, als siebtes und jüngstes Kind des Kaufmannes Julius Genschow und seiner Ehefrau Marie (geb. Gerth). Der Junge war erst neun Jahre alt, als er seinen Vater verlor. Die wohl wahrlich negativste Erfahrung in seinem Leben hinderte ihn jedoch nicht daran, nach dem Besuch der Volksschulklassen aufs Gymnasium zu kommen. Dort fand er anhaltend Anerkennung unter dem Lehrpersonal.

1880 - 1883

Nach dem einjährigen, schulabschließenden Freiwilligendienst trat er bei der Firma C.A. Beug Reederei, Getreidehandel, Kohlen-Import, Eisen-Engros in der Abteilung Eisen und Kohlenhandlung eine kaufmännische Lehre an. Diese machte er bis Ostern 1882 durch. Nach diversen einschlägigen Tätigkeiten in Stralsund und Berlin ging er 1883 zu einer Firma in Kopenhagen. Dort hielt er, nach bereits nur einem Jahr im Einsatz, Einzelprokura.

1885

Anschließend führte ihn sein Weg im Winter 1885 nach Linden bei Hannover zu der Zündhütchen- und Tonwarenfabrik, damals eine der ältesten Munitionsfabriken des deutschen Kaiserreichs. Hier kommt der junge Mann zum ersten Mal in Berührung mit dem Vertrieb und der Produktion von pyrotechnischen Erzeugnissen. Es waren wohl die Branche und die Produkte, die Genschow zu dem Entschluss bewegten, sich im Alter von 25 Jahren selbstständig zu machen. Er erbat und erhielt von seiner Arbeitgeberin das Alleinverkaufsrecht der Erzeugnisse für Berlin und für viele weitere Teile des deutschen Kaiserreichs und der Grenzzonen.

25. August 1887

Am 25. August 1887 gründete der Jungunternehmer seine Firma „Gustav Genschow“, die sich von vornherein neben Munition auch mit dem Vertrieb von Jagd- und Sportwaffen unter dem Motto „Lieferung ausschließlich an Wiederverkäufer“ befasste. Am gleichen Tag erfolgte die erste Eintragung in den Geschäftsbüchern. Die Geschäftsräume des Jungunternehmers befanden sich in der Schützenstraße 10 in Berlin. Damals befand er sich mit diesem Standort noch vor den Toren des Berliner Tagesblattes – heute wären seine unmittelbaren Nachbarn der Axel Springer Verlag und das Bundesministerium für Umwelt- und Naturschutz. Ebenfalls bemerkenswert: Unter dieser Adresse hausiert heutzutage Deutschlands größter privater Sicherheitsdienst.

01. Januar 1889

Auf Basis des Wirtschaftswachstums seines Unternehmens holte sich der Alleinunternehmer zusätzliche Manpower mit ins Boot. Sein Schwager Wilhelm Seebach trat im Herbst 1888 als Teilhaber dem Unternehmen bei. Damit entwickelte sich der Einzelhandel am 01. Januar 1889 zu einer offenen Handelsgesellschaft unter der eingetragenen Firma „Gustav Genschow und Compagnie“ (GECO). Das Geschäft wurde um Jagdgerätschaften ausgeweitet. Auch der Generalvertrieb der bekannten ROTTWEIL Patronen wurde übernommen. Bereits ein Jahr später wurde durch die begünstigte wirtschaftliche Entwicklung ein Umzug in die Berliner Charlottenstraße initiiert.

1899 - 1902

Unter dieser Adresse startete GECO die eigentliche Aufwärtsentwicklung. Die Bedeutung im deutschen und internationalen Waffen- und Munitionshandel wurde gefestigt. Das Vermögen des Geschäfts hat sich in den ersten 15 Jahren seines Bestehens bis zum Jahr 1902 verzehnfacht. Bevor die Rechtsformänderung zu einer Aktiengesellschaft erfolgte, betrug das Unternehmensumsatzvolumen 840.000,- Mark. Was ein durchaus vorzeigbares Ergebnis war in Anbetracht dessen, dass es erst kurze Zeit später nach der Gründerkrise gewesen war. Dementsprechend waren von Jahr zu Jahr die Anlagen, Einrichtungen, Umsätze und die Zahl der Mitarbeiter stetig gewachsen. Fünfzig Jahre später war das Unternehmen mit Reserven von über fünf Millionen Reichsmark ausgestattet.

Zwischen den Jahren 1899 und 1903 sicherte sich Genschow auch mehrere Fabrikzukäufe. So beteiligten sich die Gesellschafter im Jahre 1899 an der Badischen Schrot- und Gewehrpfropfenfabrik und erwarben im Jahre 1903 die Durlacher Zündhütchen- und Patronenfabrik. Am 1. Mai 1906 wurden die beiden Firmen mit der Firma Gustav Genschow & Co verschmolzen. Durch diese Erwerbungen rückte die Gesellschaft in die Reihe der Munitions- und Schrotfabriken ein und wurde somit zu einer weitbekannten und relevanten Produktionsstätte. Die Bedeutung für die deutsche Munitionsversorgung nahm schnell zu, obwohl in erster Linie Friedensmunition hergestellt wurde: Flobert- und Revolverpatronen, Randfeuerpatronen, Pistolenpatronen, Jagpatronen, Papphülsen, Messinghülsen, Zündhütchen aller Art, Jagdschrot und Plomben. Man konzentrierte sich auf die Bedürfnisse der Jäger und Sportler. Militärmunition wurde überwiegend für den Export gefertigt.

22. März 1907

Am 22. März 1907 erfolgte die Umwandlung in Aktiengesellschaft und der Umzug von der „GECO“ Hauptzentrale in größere und modernere Räumlichkeiten in Berlin. Die Expansion und Modernisierung waren stets in der Verantwortung der Unternehmer. Mit der bis heute erhaltenen Priorität: „Sortimentsausweitung und breitgefächerte Angebotsvielfalt zu gewährleisten“ und stets „mit Qualität für Jagd und Sport zu dienen“. Es folgen viele Jahre von Erfolg, Expansion und Internationalisierung. Unter anderem wurden Vertriebstöchter in Berlin, Hamburg, Köln und Wien positioniert, um aus den effizienteren Vertriebsverbindungen ins Ausland (Übersee, Balkan, Österreich-Ungarn) zu schöpfen.

28. Januar 1917

Während des ersten Weltkrieges stellte sich die Munitionsfabrik, welche schon früher nicht unbedeutende Auslandslieferungen an Kriegsmunition vorgenommen hatte, ganz in den Dienst der deutschen Landesverteidigung. Auch Ehefrauen und Töchter der Vorstandsmitglieder arbeiteten an den Maschinen der Fabriken. Unter ständigem Ausbau der Anlagen wurden Infanterie- und Maschinengewehrmunition, Pistolen-Patronen, Wurfminen, Gewehrgranaten usw. gefertigt. Am 28. Januar 1917 erlag der Mitgründer der Gesellschaft, Wilhelm Seebach, im Alter von 58 Jahren einem Herzschlag. Es waren wohl die übergroßen Anstrengungen der Kriegsarbeit, die den „Mann von unermüdlicher Schaffensfreude“ zu einem letalen Gesundheitszustand führten. Der Ausgang des Krieges und der Tod des Mitbegründers stellten nun den Generaldirektor Karl Gustav Genschow und seine Mitarbeiter vor neue und teils kontroverse Aufgaben.

Nachkriegszeit

Trotz aller mit der Nachkriegszeit verbundenen Komplikationen entwickelte sich die Schrotfabrik zur bedeutendsten deutschen Fabrik dieser Art. Auch die Munitionsfabrik kam wieder ins wirtschaftliche Gleichgewicht und feierte kontinuierliche Erfolge. Die Erzeugnisse der beiden Fabriken gehörten nicht nur zu den führenden Marken Deutschlands, sondern wurden auch dank geschickter Pflege der Auslandsverbindungen von Fachkreisen aus der ganzen Welt geschätzt. Man kann sagen: Der Erfolg und die weltweite Anerkennung der Marke GECO ist bereits historisch in ihr verankert.

Die als GECO-Karabiner und GECO-Sportbüchsen auf den Markt gebrachten Kleinkaliberwaffen wurden wegen ihrer vorbildlichen Schussleistung und dem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis schnell beliebt, genauso wie die dafür gefertigte Munition. Zahlreiche Erfolge mit GECO-Waffen im Schießsport, unter anderem auch bei Europa- und Weltmeisterschaften, bewiesen dies.

1921

Zu dieser Zeit wurde die waffen- und munitionsproduzierende Firma um eine handelswarenerzeugende Fabrik ergänzt. Leder- und Segeltuchwaren für Jagd- und Sportzwecke, Gewehrfutterale, Rucksäcke, Brotbeutel und Sonstiges wurden mit ins Sortiment des Großhändlers aufgenommen. Ab 1921 erfolgte die Gründung weiterer Zweigniederlassungen in Königsberg, Frankfurt am Main und Nürnberg. Auch wurden Tochtergesellschaften in Südamerika (Buenos Aires, Rio de Janeiro und Chile) positioniert. Alle diese Übersee-Lokale sicherten den steigenden Ertrag und die Expansion des Unternehmens.

1927

Im Jahre 1927 verfestigten sich die schon lange bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zur Rheinisch-Westfälischen Sprengstoff-Aktien-Gesellschaft bzw. zur Dynamit-Aktiengesellschaft in dem Abschluss eines Interessensvertrages. Somit standen die weltbekannten Munitions- und Pulvererzeugnisse dieser Fabriken an erster Stelle des Verkaufsprogramms. Die Beziehungen tragen zur Befriedigung des Marktes und zur Senkung der Selbstkosten bei: sie gewährleisten den Verbrauchern auf wichtigen Gebieten stetige und vorteilhafte Preise. Stets mit dem Ziel „mit Qualität für Jagd und Sport zu dienen“. Gründervater Genschow wäre vermutlich stolz – und das zu Recht. Sein Leitgedanke ist auch heute, 62 Jahre nach seinem Tod, noch fest in der Marken-DNA verankert.

1963

Im Jahre 1963 gingen die gesamten Werksanlagen der Genschow & Co. Aktiengesellschaft in den Besitz der Sprengstoff- und Munitionsfabrik Dynamit Nobel AG über.

GECO heute

2002 integrierte sich die Dynamit Nobel AG in den Schweizer Technologiekonzern RUAG. Die pyrotechnisch orientierte Sparte RUAG Ammotec wird bis 2022 erfolgreich unter dem Schirm des Mutterkonzerns auf ihrem Wege geführt.

GECO Munition wird heute unter strengster Qualitätskontrolle an Standorten in Deutschland, der Schweiz, Schweden und in Ungarn gefertigt. Die Marke umfasst ein breites Produktsortiment an Jagd- und Sportmunition in allen möglichen Kalibern und Geschossvariationen, sowie eine Auswahl an Optikprodukten. In jeder Patrone steckt mehr als ein Jahrhundert Erfahrung bei Entwicklung und Produktion. GECO bietet Jägern und Sportschützen bewährte, zuverlässige Qualität zum fairen Preis. Die Erzeugnisse sind besonders geeignet für diejenigen, die neu in die Welten des erlebnisorientierten Jagens und des aktiven Schießsports einsteigen wollen.